Montag, 23. Juli 2012

Resozialisierung beginnt am ersten Hafttag: Dr. Lutz Knopek informiert sich über Haftkonzept der JVA Rosdorf

Der Göttinger Bundestagsabgeordnete Dr. Lutz Knopek hat mit dem Mündener Landtagskandidaten Otto Worm und weiteren interessierten Mitgliedern des FDP-Kreisverbandes Göttingen die Justizvollzugsanstalt (JVA) Rosdorf besucht. Spätestens zum 01. Juni 2013 wird dort in einem Neubau auch die zentrale Sicherungsverwahrung für Niedersachsen beheimatet sein. Über die Vorbereitungen der JVA auf die zusätzliche Aufgabe und den Haftalltag in der Rosdorfer Einrichtung informierten sich Knopek und die anderen Liberalen bei Anstaltsleiterin Regina-Christine Weichert-Pleuger und JVA-Sprecher Manfred Fiedler.

Aus einer kurzen Vorstellung der Arbeit der JVA durch Weichert-Pleuger und Fiedler entwickelte sich umgehend eine angeregte Diskussion um den Ablauf der Aufnahme in die JVA, die Struktur der Hafttage, den Möglichkeiten und Beschränkungen für die Gefangenen, die Sicherheitsvorkehrungen und Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalt und der Einführung von Drogen in die Haftanstalten.

„Resozialisierung beginnt bei uns schon am ersten Hafttag. Durch einen strukturierten Tagesablauf mit regelmäßigen Mahlzeiten, Arbeitseinsätzen und Bewegungsangeboten sollen die Gefangenen auf das Leben nach der Haft vorbereitet werden. Maßnahmen zur Resozialisierung sind gerade für die Zeit nach der Haft der beste Schutz für die Bevölkerung“, so die Anstaltsleiterin. Auch wenn dieser Ansatz in der Bevölkerung umstritten sei, so beschreite man mit diesem Vorgehen den besten Weg für die Gefangenen und somit auch den sichersten und kostengünstigsten für die Bevölkerung. Schließlich koste ein Hafttag im Schnitt rund 120 Euro pro Häftling. Auch Knopek teilte den Ansatz: „Jeder hat eine zweite Chance verdient. Ziel muss es sein, die Straftäter wieder so gut es geht auf den Alltag außerhalb der Anstalt vorzubereiten. Eine gelungene Resozialisierung ist für alle Beteiligten die beste Lösung. Daher ist es richtig, hierauf konsequent hinzuarbeiten“, so der Bundestagsabgeordnete.
Die JVA Rosdorf kooperiert mit verschiedenen externen Einrichtungen, wie beispielsweise der Schuldner- oder Suchtberatung, der Bundesagentur für Arbeit und den örtlichen Sozialbehörden.

Bei einem Rundgang erhielten die Besucher zudem Einblicke in den Zellentrakt, die Werkstatt und die Sporthalle der JVA.

Auf dem JVA-Areal wird bereits kräftig gebaut. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Sicherungsverwahrung wird dort im nächsten Jahr die zentrale Sicherungsverwahrung unterkommen. Ein Grund dafür ist die gute Rosdorfer Statistik: Aus der JVA konnte bisher noch kein Strafgefangener fliehen.

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