Donnerstag, 11. April 2013

Marc Lürbke MdL und Dr. Lutz Knopek MdB zu Gast beim SC Paderborn: Sicherheitseuro oder Kollektivstrafen sind keine Lösung!

Die Diskussion um das Positionspapier „Sicheres Stadionerlebnis“ der Deutschen Fußballliga (DFL) und die Drohkulisse der Innenminister der Länder haben Ende des vergangenen Jahres für zusätzlichen Zündstoff in der Fußballfanszene gesorgt. Über die Erfahrungen und Konzepte des SC Paderborn im Kampf gegen Gewalt an Spieltagen sprachen die FDP-Sportpolitiker Marc Lürbke, MdL und Dr. Lutz Knopek, MdB mit SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger und Organisationsleiter Michael Rickers.

Die Vertreter des SC Paderborn verdeutlichten ihren Gästen, dass es in den letzten Jahren im Rahmen von Zweitligaheimspielen so gut wie keine Vorkommnisse mit Gewalt oder Pyrotechnik gegeben haben. Mit verstärkter Kommunikation vor und während der Spiele fahre man bei den Ostwestfalen bisher gut.

Ein regelmäßiger Dialog mit den Fans, den Sicherheitsbehörden und ein enger Draht zu dem 2012 initiierten Fanprojekt sind aus Sicht des Zweitligisten das Fundament für friedliche Fußballfeste in der Benteler-Arena.

“Was zählt ist die richtige Mischung aus Prävention, Kommunikation aber auch Sanktion, falls jemand über die Stränge schlägt. Das ist zum Glück in Paderborn nur selten der Fall”, betonte auch der sportpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Marc Lürbke, der zudem Mitglied des Innenausschusses ist. “Letztlich ist es genau wie im Fußball: wer sich nicht an die Regeln hält, muss auch mit einer gelb-roten Karte als Konsequenz rechnen.” Viel sinnvoller als Kollektivstrafen seien dabei allerdings individuelle Sanktionen gegen Randalierer und Chaoten”, so Lürbke. Als Beispiel nannte der Paderborner FDP-Politiker polizeiliche Meldeauflagen. Hierbei müssen sich bestimmte Personen zum Zeitpunkt eines Fußballspiels in der Polizeiwache ihrer Heimatstadt melden. Ziel der Auflage ist es, die Anreise zu einem Auswärtsspiel, den Zutritt zum Stadion oder den Aufenthalt in dessen Nähe zu verhindern: “Hier brauchen wir klare rechtliche Regeln. Ein entsprechender Antrag der FDP-Landtagsfraktion befindet sich derzeit in der parlamentarischen Diskussion in Düsseldorf.”

Die Sicherheitsbeschlüsse der DFL hält auch der Club für pragmatischer, als in der Fanszene teilweise dargestellt. „Viele Punkte aus den Sicherheitsbeschlüssen schreiben verbindlich fest, was vielerorts bereits seit Jahren gängige Praxis ist. So ist der verpflichtende Dialog mit den Fans in Paderborn bereits lange gang und gäbe“, ergänzt der Obmann der FDP-Fraktion im Sportausschuss des Deutschen Bundestages, Dr. Lutz Knopek.

Einig waren sich die Gesprächspartner bei der Ablehnung der Beteiligung der Vereine an den Kosten von Polizeieinsätzen an Spieltagen. „Einen Sicherheitseuro lehnen wir ab. Die Vereine beteiligen sich finanziell und mit ihrer Fanarbeit bereits heute stark an präventiven und sicherheitsbezogenen Maßnahmen“, so die Sportpolitiker der Liberalen.

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