Der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Lutz Knopek hat die erneute Kritik am Bau der Höchstspannungsleitung von Wahle nach Mecklar zurückgewiesen. Am Montagabend hatten etwa 30 Bürger in Gladebeck mit einem Mahnfeuer gegen die Netz-Ausbaupläne protestiert.
„Der behauptete Zusammenhang zwischen Freileitungen und Krebserkrankungen ist weder wissenschaftlich belegbar noch medizinisch begründet. Er ist ein immer wiederkehrender Mythos, der allein der Angst- und Panikmache dient. Ich fordere die Beteiligten vor Ort auf, sich nicht in dieser Form von Populismus zu ergehen“, so Knopek. Den Interessen der Anwohner werde mit großzügigen gesetzlichen Abstandsregelungen hinreichend Rechnung getragen.
Gerade um einen zeitgerechten Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht in Frage zu stellen sei es notwendig, den Transport des Stroms dorthin sicherzustellen, wo er gebraucht würde. „Befürworter einer kompletten Erdverkabelung sollten sich einmal die Mehrkosten vor Augen führen, die letztlich alle Verbraucher zu tragen haben. Allein bei der Strecke Wahle-Mecklar beträgt diese Differenz 1,5 Milliarden Euro“, erläutert der Göttinger Umweltpolitiker.
Angesichts der zusätzlich erwarteten Strommengen infolge des Ausbaus von Windenergieanlagen in den Küstenregionen und einer stärkeren Nachfrage nach Energie in den Ballungsgebieten im Süden und Westen der Republik spricht sich Knopek für einen zügigeren Ausbau des Leitungsnetzes aus.
„Auch wenn die Netzstudie II noch nicht vorliegt, so hat die Netzagentur bereits bestätigt, dass das Stromnetz noch umfassender und zügiger ausgebaut werden muss, als bisher angenommen. Nicht zuletzt um den Menschen in den küstenfernen Regionen und unserer Industrie Versorgungssicherheit zu bieten, brauchen wir dringend zusätzliche Trassenkapazitäten“, so der Göttinger Bundestagsabgeordnete. Eine rein emotionale Politik nach dem St. Florian-Prinzip lehne er deshalb ab.