Der Göttinger Bundestagsabgeordnete der FDP, Dr. Lutz Knopek, bescheinigt dem Landkreis Göttingen eine in Teilen durchaus unterstützenswerte Positionierung zur Energiewende.
Die Förderung von Energieberatungen und Altbausanierungen sei vernünftig, ebenso der Einsatz für lokale Projekte wie die Bioenergiedörfer. „Das einstimmige Votum des Kreistages gegen die rückwirkende Abschaffung des Güllebonus ist nachvollziehbar. Das EEG muss weiter marktwirtschaftlich umgebaut werden. Planbarkeit und Verlässlichkeit müssen dabei jedoch gewahrt bleiben. Gerade uns Liberalen ist als Rechtsstaatspartei der Vertrauensschutz besonders wichtig. Daher unterstütze ich vor allem unsere Landwirte und werde mich in Berlin entsprechend einsetzen“, so der FDP-Umweltpolitiker. Die geplante Strompreisbremse sei im Grundsatz nach wie vor richtig.
Kritik übt Knopek am 2010 postulierten Ziel des Landkreises, bis 2040 energieautark sein zu wollen: „Das ist nicht erstrebenswert. Eine Umsetzung der geltenden Beschlusslage würde auch bedeuten, dass der Kreis Göttingen keinen Offshore-Windstrom nutzen können wird. Wichtig wäre aber, dass Strom bezahl- und jederzeit verfügbar bleibt. Rund um die Uhr Industriebetriebe und andere Großverbraucher wie die Universitätsmedizin zu bezahlbaren Preisen zu versorgen muss das energiepolitische Ziel sein, nicht die Förderung von Überkapazitäten, um auch an Tagen ohne viel Sonne und Wind energieunabhängig zu sein.“
Im Zuge der durchgepeitschten Kreisfusion gehöre das postulierte das Ziel der Energieautarkie durch den neuen Kreistag daher dringend auf den Prüfstand gestellt.
„So wichtig und richtig dezentrale Energieproduktion auch ist: Sich in Zeiten transnationaler Stromnetzplanungen als Landkreis Göttingen binnen 30 Jahren energieautark aufstellen zu wollen, wirkt wie eine aus der Zeit gefallene grüne Phantasterei“, schließt Knopek.