Zu der morgigen Berufung von Hertha BSC Berlin vor dem DFB-Bundesgericht erklärt der Obmann der FDP-Fraktion im Sport-ausschuss des Deutschen Bundestages Dr. Lutz Knopek:
„Es ist ein trauriger Höhepunkt, dass die Instanzen der Sportgerichtsbarkeit über den Bundeliga-Auf- und Abstieg entscheiden müssen. Hertha BSC Berlin nimmt nun seine legitime Berufungsmöglichkeit wahr und zieht vor das DFB-Bundesgericht. Bei erneuter Abweisung des Einspruchs könnte auch noch das DFB-Schiedsgericht angerufen werden. Diese ungewisse Hängepartie schadet dem Ansehen des Sports und der Planungssicherheit der beteiligten Vereine.
Ausschreitungen wie in Düsseldorf haben im Fußball nichts verloren. Spielentscheidungen gehören auf den Fußballplatz und nicht vor das Sportgericht. Ich bin mir sicher, dass die Vereine für ihre Versäumnisse noch entsprechend sanktioniert werden.
Jetzt sind nicht nur die Bundesliga-Vereine gefordert, ihre Sicherheitskonzepte überdenken. Auch in der zweiten und dritten Liga sowie in den Regionalligen sind regelmäßige Sicherheitsanalysen gefragt. Ich setze dabei auf den Dialog von Vereinen, Fans, Ordnungsdiensten, der Polizei, dem DFB, der DFL sowie internen und externen Sicherheitsexperten, um die richtigen Schlüsse aus den Vorkommnissen in Düsseldorf zu ziehen. Symbolische Forderungen nach der Abschaffung der Stehplätze in den Stadien sind dabei aber eindeutig fehl am Platze.
Egal wie man zum Spielmodus der Relegation steht: Die Ereignisse von Düsseldorf sind kein Argument gegen Relegationsspiele. Mit einer solchen Argumentation dürfte auch kein DFB-Pokal mit K.O-Runden mehr ausgetragen werden. Auch Auf- und Abstiegsspiele gibt es in verschiedenen nationalen wie internationalen Ligen seit Jahrzehnten.“