„Mehr Weitsicht“ fordert der Göttinger FDP-Bundestagsabgeordnete und Obmann seiner Fraktion im Sportausschuss, Dr. Lutz Knopek, von der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) mit Blick auf deren Pläne für eine neue Tarifstruktur.
„Verschiedene Vereine und Veranstaltungsbetriebe aus ganz Südniedersachsen haben mir in den letzten Wochen anhand von Beispielrechnungen gezeigt, wie sich die neue Tarifreform der GEMA auf ihre Veranstaltungsformate auswirken würde. Wenn die Kosten für das Abspielen von Musikstücken in der Discothek auf dem Dorf, beim Schützenfest oder auf dem Handwerkerball um ein Vielfaches steigen, sind viele Veranstaltungen nicht mehr bezahlbar. Gerade mit Blick auf die Vereinskultur kann man die GEMA nur warnen, mit überzogenen Forderungen ehrenamtlich Engagierten einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Wenn bestimme Veranstaltungsformate aus Kostengründen künftig nicht mehr durchgeführt werden können, haben auch die der GEMA angeschlossenen Künstler nichts von der Reform. Im Gegenteil: Es wird zu massiven Einnahmeausfällen kommen. Dieses Szenario sollten die GEMA-Verantwortlichen in Hinterkopf behalten“, so Knopek.
Der FDP-Politiker hofft, dass es mit dem eingeleiteten Schiedsstellenverfahren beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) zu einem vernünftigen und angemessenen Interessenausgleich zwischen den berechtigten Interessen der Urheber und Künstler sowie den Vereinen, Verbänden und Veranstaltungsbetrieben kommt. Auch bei den Übergangsfristen sieht Knopek noch erheblichen Verhandlungsspielraum.
Knopek weist darauf hin, dass auch der bestehende degressive Stufen-Tarif zu erheblichen Verwerfungen geführt habe, da er insbesondere kleine Veranstalter relativ benachteiligt.
„Die angedachte Vereinfachung der komplizierten GEMA-Tarifstruktur ist vernünftig. Die Umsetzung muss jedoch maßvoll erfolgen“, findet der Freidemokrat. Er gehe künftig von einer stärkeren und früheren Beteiligung der Betroffenen durch die GEMA aus, so Knopek abschließend.