Dienstag, 11. Dezember 2012

Dr. Lutz Knopek: Mehr Verbindlichkeit, mehr Dialog, weniger Konfrontation. DFL geht richtigen Weg.

Zu der Beratung von 16 Anträgen auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußballiga (DFL) am morgigen Mittwoch über die Erhöhung der Sicherheit in deutschen Stadien erklärt der Obmann der FDP-Fraktion im Sportausschuss des Deutschen Bundestages Dr. Lutz Knopek:

„Die Anträge der Fußballiga sind durch die Einbeziehung der Praktiker aus den Vereinen und Fanprojekten sowie den Rückmeldungen der organisierten Fans deutlich ausgewogener als das Positionspapier „Sicheres Stadionerlebnis“.

Neben der Präzisierung von Vorgaben und Verfahren sind insbesondere die weitere Qualifizierung des Ordnungsdienstes in den Stadien und die feste Verankerung eines dauerhaften Austausches aller am Spieltagsablauf beteiligten Akteure vielversprechend. Der Fangipfel der Deutschen Bahn hat exemplarisch gezeigt, wie groß der Erkenntnisgewinn ist, wenn alle Beteiligten sich an einen Tisch setzen. Das in Frankfurt unterbreitete Gesprächsangebot des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz zu einem kontinuierlichen Austausch mit den Fans halte ich für vernünftig.

Den aktuell diskutierten „Sicherheitseuro“ lehne ich ab. Dieser würde die öffentliche Sicherheit teilprivatisieren und 99% der friedlichen Stadionbesucher – ähnlich wie bei reduzierten Ticketkontingenten – in Kollektivhaft für eine gewalttätige Minderheit nehmen. Die Innenminister sollten lieber Dampf aus dem Kessel nehmen, anstatt immer neue Forderungen zu erheben.

Mir als Liberalen ist wichtig, dass sich einige datenschutzrechtlich fragwürdige Punkte aus dem Positionspapier nicht in den 16 Anträgen wiederfinden. Dazu gehört unter anderem die schon grundsätzlich abzulehnende Forderung nach beschleunigter Weitergabe personenbezogener Daten aus laufenden polizeilichen Ermittlungen an die Clubs.

Prävention und Dialog alleine lösen die unbestreitbar bestehenden Probleme jedoch nicht. Der verhältnismäßige Einsatz der Polizei bleibt ein rechtsstaatlich vorgesehenes und sinnvolles Mittel im Kampf gegen Gewalt.

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