Zur der Forderung des Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, Fußballvereine an den Kosten von Polizeieinsätzen zu beteiligen, erklärt der Obmann der FDP-Bundestagsfraktion im Sportausschuss Dr. Lutz Knopek:
„Die von der Deutschen Polizeigewerkschaft immer wieder offensiv vertretene Forderung nach einer Beteiligung der Fußballclubs an den Kosten von Polizeieinsätzen ist weder ausgewogen noch gerecht. Gleiches gilt für den von Rheinland-Pfalz befürworteten ,Event-Euro‘.
Es sind nicht die Vereine, die große Polizeieinsätze erforderlich machen, sondern eine kleine Minderheit sogenannter Fans, von denen Straftaten ausgehen. Die Vereine für das Fehlverhalten einiger weniger Anhänger zu bestrafen, ist der falsche Weg. Es waren schließlich die Vereine, die in den letzten Jahren massiv in ihre Stadioninfrastruktur und die Fanbetreuung investiert haben. Die Clubs nun für ihre Anstrengungen zu bestrafen ist, gerade in den unteren Ligen, kontraproduktiv.
Vereine wie Hannover 96 und der 1. FC Köln zeigen schon heute, wie zielgerichtet gegen die Verursacher von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten vorgegangen werden kann: Die Clubs bestrafen Gewalttäter und Störer individuell und machen auch Regressansprüche gegen sie geltend.
Rainer Wendt suggeriert den Eindruck, als würden sich die Vereine nicht an den Kosten für die Sicherheit der Zuschauer beteiligen. Ich rate Herrn Wendt, sich bei den Vereinen über die Kosten zu informieren, die diese an jedem Spieltag alleine in den Ordnungsdienst investieren.
Die Wahrung der öffentlichen Sicherheit bei Großveranstaltungen, wie Fußballspielen oder Demonstrationen, ist und bleibt Aufgabe der Polizei. Wenn die Veranstalter von Demonstrationen plötzlich für die Wahrung der öffentlichen Sicherheit zur Kasse gebeten werden sollen, wäre das freie Demonstrationsrecht gefährdet. Herr Wendt sollte seine Forderung daher überdenken.“