Zu den Ergebnissen der Sicherheitskonferenz von DFB und DFL mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) erklärt der Obmann der FDP-Fraktion im Sportausschuss des Deutschen Bundestages, Dr. Lutz Knopek:
„Sicherheit in und um Stadien wird man nur erhöhen, wenn man die Fans mitnimmt. Es wäre daher besser gewesen, wenn DFB und DFL zu ihrer Sicherheitskonferenz auch Vertreter der organisierten Fans eingeladen hätten. Es ist besser, miteinander statt übereinander zu sprechen. Die Fans gehören mit an den Gesprächstisch.
Bei den Ergebnissen des Gipfels treibt mich die Sorge um, dass der erfolgreiche Weg des Dialogs und der Verhältnismäßigkeit der Sanktionen langsam verlassen werden könnte.
Stadionverbote sind beispielsweise laut DFB-Richtlinien eine Präventionsmaßnahme, um die Betroffenen zur Friedfertigkeit anzuhalten. Damit soll eine Verhaltensänderung erreicht werden. Wenn die Höchstdauer von Stadionverboten nun von drei auf zehn Jahre hochgesetzt wird, wird der pädagogische Ansatz ad absurdum geführt. Es sind eher Trotzreaktionen als ein Wandel zur Friedfertigkeit zu erwarten.
Misstrauisch muss machen, dass die Abschaffung der Stehplätze weiter als Drohgebärde im Raum steht. Eine solche Maßnahme würde nicht nur die Fankultur zerstören, sondern ist auch als völlig überzogenes Mittel im Kampf gegen die Verfehlungen einer kleinen Minderheit an Zuschauern absolut ungeeignet. Solche Kollektivstrafen sind immer unfair.
Bei der Finanzierung der Fanprojekte dürfen sich die Länder durch den neuen Verteilungsschlüssel nicht aus der Verantwortung stehlen und die Kommunen im Regen stehen lassen. Fansozialarbeit bleibt eine gemeinsame Aufgabe.“