Für Millionen von heimkehrenden Kriegsgefangenen und Flüchtlingen war das 1945 von der britischen Besatzungsmacht errichtete Grenzdurchgangslager Friedland der Ort, wo Freiheit anstelle von Krieg und Repression erlebbar wurde. Das nur wenige hundert Meter vom Grenzdurchgangslager entfernt errichtete Heimkehrer-Denkmal steht daher symbolisch für das „Tor zur Freiheit“, als welches Friedland von vielen Menschen empfunden wurde.
Auch wenn nicht mehr so viele Menschen im Jahr nach Friedland kommen, so nimmt die Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber, für die Friedland die erste Anlaufstelle in der Bundesrepublik Deutschland ist, seit 2010 wieder zu. Im vergangenen Jahr wurden fast 4.000 Personen im Grenzdurchgangslager versorgt und beraten. Seit dem Jahr 2000 ist die Eichrichtung das einzige Erstaufnahmelager des Bundes für Aussiedler.
Bei seinem Besuch im Grenzdurchgangslager konnte sich der Göttinger Bundestagsabgeordnete Dr. Lutz Knopek einen Eindruck von den Wohn- und Versorgungsbedingungen für die Bewohner verschaffen. Dabei kam der FDP-Politiker mit dem Leiter des Grenzdurchgangslagers Heinrich Hörnschemeyer, dem Chef der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen, Norbert Heine, Pastor Martin Steinberg von der Inneren Mission und Vertretern der verschiedenen Wohlfahrtsverbände sowie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ins Gespräch. In Friedland gibt es ein kooperatives Miteinander der verschiedenen Hilfswerke, die jahrelange Erfahrungen in der Arbeit mit Migranten aufweisen können. „Das Engagement der Institutionen in Friedland ist beachtlich und nicht hoch genug zu würdigen, zumal ihr Umgang mit den Ankömmlingen für diese oftmals den ersten Kontakt mit unserem Land darstellt“, so Knopek.
Bei Flüchtlingen, die Friedland im Rahmen des Resettlement-Programms der Vereinten Nationen erreichen, wird vorher die Flüchtlingseigenschaft und die besondere Schutzbedürftigkeit der Betroffenen ermittelt. Über 25 Nationen bieten dadurch derzeit jährlich rund 80.000 bedürftigen Menschen Schutz und Zuflucht.
Die Asylbewerber in Friedland bleiben in der Regel zwei Monate im Grenzdurchgangslager, ehe sie nach Stellung des Asylantrags und einer Anhörung in anderen Einrichtungen untergebracht werden und dort die Entscheidung über ihren Antrag erhalten.
Die Bestrebungen, am Standort ein „Museum Grenzdurchgangslager Friedland“ hält Knopek für vernünftig, um die historische Bedeutung der Einrichtung für Millionen von Menschen noch stärker herauszustellen und dem Vergessen die Erinnerung entgegenzustellen. „Die vielen persönlichen Schicksale sind Mahnung genug, sich politisch gegen Krieg, Flucht und Vertreibung zu engagieren. Der Satz Erich Mendes von vor 50 Jahren gilt auch noch heute: `Lieber Jahre verhandeln als Tage Krieg´ “, so Knopek.