Mit der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) Deiderode verfügt der Abfallzweckverband Südniedersachsen über eine der modernsten Abfallanlagen in Europa. MBA-Geschäftsführer Michael Rakete berichtete bei dem Besuch des FDP-Umweltpolitikers über aktuelle und strukturelle Schwierigkeiten mit der Auslastung der Deideröder Anlage und führte seinen Gast anschließend über das Gelände.
Dr. Lutz Knopek war nach seinem Besuch sichtlich von der Fortschrittlichkeit bei der Abfallbehandlung angetan: „Ökologische Gesichtspunkte haben heute einen besonderen Stellenwert bei der Vorbereitung zur Wiederverwendung, dem Recycling, der energetischen Verwertung sowie der Beseitigung von Abfällen. Damit werden die Grundsätze der Europäischen Abfallrichtlinie in Deiderode bereits berücksichtigt“, so der Freidemokrat.
Unter hohen Umweltschutzstandards kommen nahe der A38 innovative Verfahren zum Einsatz, etwa die Nassoxidation. Dabei wird ein Teil der zur Abfallbehandlung nötigen Energie aus der eigenen Bioenergieanlage und dem eigenen Blockheizkraftwerk gewonnen. Unter dem Strich kann sich die Anlage in Deiderode mittlerweile zu einem Drittel selbst versorgen. Dieser Anteil könnte bei voller Auslastung der MBA noch deutlich höher sein.
Damit wird ein großes Problem für die 2005 in Betrieb genommene gemeinsame Anlage der Landkreise Göttingen, Northeim und Osterode am Harz sowie der Stadt Göttingen deutlich: Die tatsächliche Auslastung beträgt derzeit rund 90.000 Tonnen und wird Prognosen zufolge noch weiter zurückgehen.
„Hier entsteht ein erhöhter Problemdruck, dem unbedingt entgegnet werden muss. Entsprechende Problemstellungen müssen auch bei der Neugestaltung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes berücksichtigt werden“, so der FDP-Bundestagsabgeordnete abschließend.