Über die praktische Umsetzung der Industrieemissionsrichtlinie (IED) Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) in einem mittelgroßen Chemiebetrieb informierte ist der Chemikalienexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Lutz Knopek, in Langelsheim (Landkreis Goslar) bei Vertretern der Firma Chemetall.
Werksleiter Christian Brieke stellte kurz die nunmehr getrennten Unternehmensbereiche Oberflächentechnik (Chemetall) und Lithium (Rockwood Lithium) unter dem Dach der amerikanischen Rockwood-Gruppe vor, ehe der Leiter der Produktion, Dr. Frank Krückel, der Gefahrgutbeauftragte, Dr. Alexander Saipa und der Leiter SHE Management, Ulf Höges, auf spezielle Fragen und Probleme mit dem europäischen Chemikalien- und Immissionsrecht eingingen. Einig war man sich, dass es sich als Wettbewerbsnachteil erweise, wenn Deutschland europäisches Recht nicht nur eins zu eins, sondern verschärft umsetze. Mehr Sicherheit, insbesondere im Umgang mit Chemikalien sei richtig und bereits gängige Praxis. Ohnehin arbeite Chemetall seit Jahren an der Optimierung des Arbeits- und Umweltschutzes und sei auch entsprechend zertifiziert. Zuviel Bürokratie lähme jedoch den Arbeitsalltag der Betriebe und führe dadurch nicht unbedingt zu mehr Sicherheit für Arbeitnehmer und Umwelt.
Insgesamt habe sich die Industrie in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Mit enormen Anstrengungen seien so auch in Langelsheim geschlossene Systeme geschaffen und Filtertechniken optimiert worden, um produktionsbedingte Immissionen weiter zurückzuführen. „Der Immissionsschutz in Deutschland ist eine 40jährige Erfolgsgeschichte, die unter Hans-Dietrich Genscher als für Umweltpolitik zuständigen Innenminister seinen Ursprung hat“, so Knopek.
Um unabhängiger von der allgemeinen Energiepreisentwicklung zu sein, hat Chemetall sein Kraftwerk mit hohem Aufwand modernisiert. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit des Chemiebetriebes erhalten bleiben.
Das Unternehmen vor den Toren Goslars beschäftigt am Standort Langelsheim rund 700 Mitarbeiter. Durch die Ausgliederung von Unternehmensteilen hat sich dort ein kleiner Chemie-Park entwickelt.