Die Ausgestaltung des Bologna-Prozesses, der Umgang mit neuen Technologien, die Internationalität und die Bedeutung des ICE-Systemhalts Göttingen für den Hochschulstandort waren die wesentlichen Themen beim Gespräch der wissenschaftspolitischen Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Almuth von Below-Neufeldt, und des Göttinger Bundestagsabgeordneten der Liberalen, Dr. Lutz Knopek, mit der neuen Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel.
Die Biochemikerin Beisiegel, die am 01. Januar die Nachfolge von Kurt von Figura an der Spitze der Georg-August-Universität antrat, machte deutlich, dass die Universität in der Leinestadt bereits einige Anstrengungen unternommen habe, um den Bologna-Prozess so auszugestalten, dass für die Studentinnen und Studenten sowohl für die Vor- und Nachbereitung der universitären Veranstaltungen als auch für fachübergreifende Interessen und die Freizeit genügend Raum bleibe. Dazu habe man im Dialog mit den Fakultäten und den Studenten bereits viel erreicht. Almuth von Below-Neufeldt begrüßte diesen pragmatischen und partizipatorischen Ansatz ausdrücklich: „Freiheit darf für Studenten nicht zu kurz kommen“, so die FDP-Landtagsabgeordnete aus Braunschweig.
Lutz Knopek betonte nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Diskussion um die Stromtrasse von Wahle nach Mecklar oder der Bedenkenträgerei gegen die Nanotechnologie, dass die Politik gerade zur Überwindung von Ängsten vor Großprojekten auf eine fundierte wissenschaftliche Basis angewiesen sei. Präsidentin Beisiegel unterstrich, dass eine wissenschaftliche Sicherheitsforschung zum Abbau von Ängsten und Bedenken beitragen könne. In der politischen Bewertung sei es wichtig, so Knopek, die Chancen neuer Technologien herauszustellen und nicht die Risiken einseitig zu betonen.
Auch die Infrastrukturanbindung der Wissenschaftsstadt wurde diskutiert. Dabei waren sich Von Below-Neufeldt, Knopek und Beisiegel einig, dass der ICE-Systemhalt Göttingen essentiell für die Zukunft der Wissenschaftsstadt sei. „Gegen Versuche, unseren Systemhalts auszuhöhlen, werden wir auch in Zukunft gemeinsam Stellung beziehen“, so Knopek. Bereits in der Vergangenheit hätten die Göttinger Parlamentarier bewiesen, dass sie für den Hochschulstandort und den Ausbau und Erhalt der Infrastruktur an einem Strang zögen. Dies habe sich bewährt, so der FDP-Parlamentarier.
Präsidentin Beisiegel äußerte abschließend, dass die Verbesserung der Studienbedingungen sowie eine erfolgreiche Bewerbung der Universität in der Exzellenzinitiative II wesentliche Ziele ihrer Amtszeit seien.