Mittwoch, 21. Juli 2010

Mehr als 800 Unterschriften für Wendebachsee

Göttinger Tageblatt vom 21. Juli 2010
Von Gerald Kräft

Während Reinhäuser Unterschriften für den Erhalt des Wendebachsees sammeln, herrscht im niedersächsischen Umweltministerium derzeit Funkstille. Allein am vergangenen Wochenende, 17. und 18. Juli, wurden am Wendebachsee mehr als 800 Unterschriften gesammelt. Die Gründung eines Förderkreises sei in Arbeit, sagte Bärbel Diebel-Geries, SPD-Ratsfrau aus Reinhausen. Das Umweltministerium hatte vor zwei Wochen mitgeteilt, dass nur noch ein kompletter Abbau des Staudamms in Frage komme.

Nachdem der FDP-Kreisverband und der Bundestagsabgeordnete Lutz Knopek Verständnis für die Entscheidung des Ministeriums geäußert hatten, besteht der umweltpolitische Sprecher der FDP-Kreistagfraktion, Karl Semmelroggen, nach wie vor auf einem Erhalt des Badesees. Die Bevölkerung und die örtliche Politik seien sich einig darin, dass der Badesee des Wendebaches erhalten bleiben müsse, so Semmelroggen. Das Problem bestehe darin, dass das Umweltministerium auf Vorschlag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) immer noch davon ausgehe, es handele sich auch nach Rückbau weiterhin um eine Talsperre und daher für die technischen Standards die strengeren Vorschriften der DIN 19700 zur Anwendung kommen müssten. Ob diese Auffassung auch dann noch gültig sei, wenn der Rückbau bis auf das derzeitige Niveau des Sees geführt werde, sei noch nicht vollends untersucht worden.

Das Rosdorfer Büro Rinne habe hierzu eine Vorstudie aufgrund ihrer Kenntnisse erstellt, so der Kreispolitiker aus Geismar. Wie weit dies auch für den Badesee Wendebach zutreffe, müsste noch durch vertiefende Untersuchungen geklärt werden. Hierzu solle aber offensichtlich seitens NLWKN und Ministerium keine Gelegenheit gegeben werden, beklagt Semmelroggen. Verwiesen werde stets auf für Talsperren geltende Normen. Bei einem Rückbau des Damms seien sie zwar nicht ganz zu vernachlässigen, aber längst nicht alle höchsten Normen seien dann noch notwendig. Dem Büro Rinne sollte noch Gelegenheit für weitere Untersuchungen gegeben werden.

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